Am 25. April reiste Prof. Angelika Nußberger nach Warschau, um als Mitglied der Venedig-Kommission an einem Treffen mit dem polnischen Justizminister Adam Bodnar teilzunehmen. Anlass des Treffens war ein Meinungsaustausch über das vom polnischen Justizministerium ausgearbeitete Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Nationalen Justizrat, mit dem das Recht zur Wahl von Richterinnen und Richtern wiederhergestellt werden soll.
Die Venedig-Kommission ist ein Beratungsgremium des Europarats für verfassungsrechtliche Fragen, das den Grundsätzen der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit verpflichtet ist. Informationen über die Arbeit der Venedig-Kommission finden Sie hier.
Am Mittwoch den 10.04. um 19 Uhr ist Frau Nußberger von Helga Kirchner bei der Veranstaltungsreihe "Lebensromane" eingeladen.
"Europas Zusammenhalt und die Entwicklung in Osteuropa sind ihre Lebensthemen. Angelika Nußberger, geboren in München, studierte zunächst Slawistik, dann Rechtswissenschaften. Sie spricht Englisch, Französisch, Russisch, versteht Italienisch und Spanisch. Die zweifache Mutter legte eine akademische Ausnahmekarriere hin, absolvierte viele Stationen, auch die der Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, und wurde vielfach ausgezeichnet. Gerühmt wird Angelika Nußbergers Offenheit gegenüber anderen Fachperspektiven. Das Recht ist für sie wesentlicher Teil einer zivilisatorischen Gesamtentwicklung im Sinne einer umfassenden Humanität. Gerade in diesen Krisen- und Kriegszeiten ist sie als Expertin europaweit gefragt. Zum Gespräch bringt sie das Memoir Frei – Erwachsenwerden am Ende der Geschichte mit. Die Autorin Lea Ypi ist in Albanien aufgewachsen."
Die Möglichkeit zur Anmeldung sowie weitere Informationen finden sie hier.
Am 03.04.2024 wurde der Artikel "Globuli gegen Diktaturen" von Prof. Nußberger in der FAZ veröffentlicht.
"Die Grenzen der gegenwärtigen Menschenrechtssysteme sind durch den Härtetest Russlands offenkundig geworden. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte gleicht einem Dampfschiff auf dem Trockenen.
Die Hoffnung war, ein starkes Antibiotikum gegen Diktatur und Menschenrechtsverletzungen zu entwickeln. Herausgekommen sind Globuli. Wer sie einnimmt und daran glaubt, fühlt sich besser. Aber wenn es um Tod und Leben geht, merkt man noch nicht einmal, dass man sie geschluckt hat."
Lesen Sie den kompletten Artikel hier.